Was kostet eine MPU?

Die Kosten einer MPU hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Foto© Marco2811 stock adobe
Die Kosten einer MPU hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Foto© Marco2811 stock adobe

Kaum etwas anderes ist bei Autofahrern so gefürchtet wie die sogenannte MPU – kurz für „Medizinisch Psychologische Untersuchung“.

Schließlich entscheidet sie darüber, ob man nach langer „Auszeit“ endlich wieder Autofahren darf oder nicht. So viele Ängste, wie über die MPU kursieren, so viele Gerüchte gibt es auch – insbesondere hinsichtlich der Kosten. Manche fragen sich auch: Was ist MPU überhaupt? Wir möchten hier mit diesen Gerüchten aufräumen und Ihnen verlässliche Infos über die MPU und die dadurch entstehenden Kosten an die Hand geben.

Wichtig zu wissen ist: Die MPU ist weniger ein Idiotentest oder eine Schikane. Stattdessen ist die MPU eine Möglichkeit, bestehende Zweifel an der Fahreignung auszuräumen. Dadurch wird schon deutlich, dass es um aktive Mitarbeit geht. Negativ gesagt liegt es an jedem selbst, seine „Unschuld“ zu beweisen. Positiv ausgedrückt bedeutet es, die Chance zu haben, die Veränderungen, die man vollzogen hat, dem Gutachter deutlich machen zu können.

Was passiert bei der MPU?

Der Kern einer MPU ist – neben der medizinischen Untersuchung und der Testdiagnostik am Computer – das Gespräch mit dem Gutachter/der Gutachterin. Es ist ein Frage-Antwort- Spiel, bei dem Lügen und ausweichende Antworten recht kurze Beine haben. Es macht Sinn, sich gut und seriös vorzubereiten, dann ist es kein Problem (wenngleich auch nicht einfach), auf die entsprechenden Fragen zu antworten und so seine wiedererlangte Eignung deutlich zu machen.

Um dies zu erreichen, wenden sich viele Betroffene an einen Experten, etwa einen Verkehrstherapeuten, oder suchen sich anderweitig externe Hilfe. Die Gespräche mit dem Verkehrstherapeuten oder einem anderen Fachmann bereiten dann gut auf eine MPU vor, wenn sie diesen Veränderungsprozess unterstützen und intensivieren. Auch das Selbststudium – z. B. eines MPU-Ratgebers – kann diesen Prozess vertiefen.

Ein guter Rat: Nehmen Sie die MPU nicht auf die leichte Schulter. Sehen Sie diese als wichtige Prüfung, auf die Sie sich so gut als möglich vorbereiten. Es geht schließlich um einiges!

Wann muss ich eine MPU machen?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) ist eine Untersuchung, die in Deutschland durchgeführt wird, um die Fahreignung einer Person zu prüfen. Die MPU ist in Deutschland obligatorisch, wenn der Führerschein entzogen wurde und die betroffene Person ihn zurückhaben möchte. Doch wann ist eine MPU überhaupt notwendig?

Alkohol am Steuer

Wenn eine Person betrunken Auto fährt und dabei erwischt wird, kann dies dazu führen, dass der Führerschein entzogen wird. In solchen Fällen ist – meist nach einer entsprechenden Sperrzeit – eine MPU notwendig, um die Fahreignung zu prüfen.

Drogenkonsum am Steuer

Ähnlich wie bei Alkohol am Steuer kann auch der Konsum von Drogen dazu führen, dass der Führerschein entzogen wird. In diesem Fall ist ebenfalls eine MPU notwendig, der meist eine Sperrzeit vorausgeht.

Straftaten im Zusammenhang mit dem Fahren

Wer eine Straftat im Zusammenhang mit der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr begeht, dem kann der Führerschein entzogen werden. Auch in diesem Fall ist eine MPU notwendig, um den Führerschein nach der Sperrfrist wiederzuerlangen

Medizinische Gründe

Es gibt auch medizinische Gründe, die dazu führen können, dass eine MPU notwendig ist. Zum Beispiel wenn der Führerscheininhaber eine Erkrankung hat, die das Fahren beeinträchtigen könnte – etwa Epilepsie.

Wie setzen sich die Kosten für eine MPU zusammen?

Die Kosten für eine MPU setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, insbesondere die folgenden Positionen:

  • Vorbereitungskosten: Hierzu zählen die Kosten für eine Vorbereitung auf die MPU. Das können Seminare, Vorbereitungskurse oder Coachings sein, die je nach Anbieter zwischen 500 und 2.000 Euro kosten können.
  • Begutachtungskosten: Für die Begutachtung durch den MPU-Gutachter fallen Kosten an. Diese betragen durchschnittlich zwischen 500 und 800 Euro.
  • Anreisekosten: Werden die MPU-Begutachtung und die Vorbereitung nicht am Wohnort durchgeführt, fallen variable Anreisekosten an. Auch Übernachtungskosten können hierbei entstehen, wenn der Proband über mehrere Tage am Ort bleiben muss.
  • Wiederholungskosten: Sollte die MPU nicht bestanden werden, können weitere Kosten für die Wiederholung der Begutachtung entstehen. Diese können je nach Bundesland zwischen 150 und 500 Euro betragen.

Insgesamt können die Kosten für eine MPU zwischen 1.000 und 3.000 Euro liegen, wobei hier viele variable Positionen enthalten sind – daher ist die Streuung zwischen Mindest- und Maximalbetrag recht groß.

Beispielrechnung (MPU nach Alkohol am Steuer)

Kosten für den Vorbereitungskurs

Ein Vorbereitungskurs kann helfen, sich auf die MPU vorzubereiten und die Chancen auf ein positives Gutachten zu verbessern. Die Kosten für einen Kurs betragen in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro. In diesem Beispiel gehen wir von einem Preis von 1.000 Euro aus.

MPU-Gebühren

Die Kosten für die MPU selbst betragen etwa 500 Euro. Dabei gibt es geringfügige Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Anfahrt und Übernachtung

Je nach dem Standort der MPU-Stelle kann es notwendig sein, eine Anfahrt und Übernachtung zu planen. Hierfür können weitere Kosten entstehen, wir gehen in diesem Beispiel von etwa 100 Euro aus.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für eine MPU nach Alkohol am Steuer in diesem Beispiel auf etwa 1.600 Euro. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Kosten je nach individuellen Voraussetzungen stark variieren können.

Fazit

Die MPU bereitet den Betroffenen im Vorfeld oft großes Kopfzerbrechen. Meistens aber sind diese Sorgen unbegründet. Sie müssen sich nur ein wenig auf die Untersuchung vorbereiten und das Verhalten, das zum Entzug der Fahrerlaubnis geführt hat, geändert haben.

Dann sind die Chancen sehr gut, ein positives Gutachten zu erhalten. Die Kosten dafür tragen Sie mit erhobenem Haupt – schließlich können Sie hinterher stolz auf das Erreichte sein und endlich wieder mit dem eigenen Auto am Straßenverkehr teilnehmen.

Foto: © Marco2811 / stock adobe