Risse in Windschutzscheiben entstehen oft aus Abplatzungen, die längere Zeit nicht repariert wurden und sich zu einem größeren Problem entwickelt haben. Manchmal trifft aber ein Gegenstand die Windschutzscheibe mit solcher Wucht, dass sofort ein Riss entsteht. Es gibt viele verschiedene Risstypen. Sie können beispielsweise als Sternbruch auftreten, dabei verlaufen mehrere Risse in verschiedene Richtungen vom Einschlagpunkt weg. Oder es entsteht ein einzelner, langer Riss. In jedem Fall sollten Risse so bald wie möglich repariert werden, damit nicht später ein teurer Austausch der gesamten Windschutzscheibe notwendig wird. Beispielsweise entsteht aus einem Sternbruch oft innerhalb von Tagen ein dann nicht mehr zu reparierender 30 Zentimeter langer Riss.
In seltenen Fällen stoppt auch die Polizei Fahrer mit deutlich sichtbaren Rissen in der Windschutzscheibe und verhängt ein Verwarnungsgeld wegen des Schadens. Sie tut das, weil ein großer Riss die Sicht des Fahrers einschränken kann und er damit andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Ein Grund mehr, den Riss schnell reparieren zu lassen.
In einigen Fällen können Kunden einen Riss nur schwer von einem Kratzer in ihrer Windschutzscheibe unterscheiden. Der Unterschied besteht darin, dass ein Kratzer nicht wie ein Riss durch die gesamte Glasschicht reicht. Falls Sie unsicher sind, ob Ihre Windschutzscheibe einen Kratzer oder einen Riss aufweist, sollten Sie zunächst einen Autoglasfachmann befragen. Es ist deutlich billiger, einen Kratzer mit Hilfe eines einfachen Poliersets zu beseitigen und Sie müssen dafür nicht unbedingt einen spezialisierten Autoglasbetrieb aufsuchen.
Wie man die Ausbreitung von Rissen verhindert
Risse breiten sich aus, weil große Kräfte auf einer gegebenen Fläche entstehen, wenn die Scheibe verformt, gedehnt oder anderweitig beansprucht wird. In modernen Fahrzeugen ist die Windschutzscheibe ein integraler Bestandteil der statischen Konstruktion. Wann immer sich Ihr Fahrzeug verwindet, verwindet sich auch die Windschutzscheibe.
Zu bedenken sind darüber hinaus die Auswirkungen von Hitze und Kälte auf Glas auf molekularer Ebene. Temperaturschwankungen verändern die Struktur des Glases, die dabei entstehenden Kräfte können ebenfalls zur Ausdehnung von Rissen führen. Wenn ein Riss im Spätsommer oder Frühherbst auftritt, sollte er in jedem Fall vor dem ersten Frost repariert werden. Dies nicht nur wegen der Auswirkungen der Kälte auf das Glas selbst, sondern auch, weil der Temperaturwechsel sich auch auf den Metallrahmen um das Glas auswirkt. Dehnt sich das Metall aus oder zieht es sich zusammen, kann das dazu führen, dass sich bestehende Risse im Glas verlängern.
Auch das Gewicht von Schnee, der bei starkem Schneefall auf der Windschutzscheibe lasten kann, beansprucht sie zusätzlich.
Ein weiterer Stressfaktor ist eine zu laut betriebene Stereoanlage. Die Vibrationen der Bässe können zusätzlichen Druck auf die Windschutzscheibe ausüben und dazu führen, dass sich Risse ausdehnen.
Vorsicht vor unsachgemäßer Reparatur der Windschutzsscheibe
Manchmal erteilen wohlmeinende Freunde gute Ratschläge, die sie vom Hörensagen kennen. Dazu gehören die Anwendung von Sekundenkleber oder anderen Klebstoffen, um einen Riss zu stoppen. Diese Klebstoffe wurden allerdings nicht entwickelt, um den täglichen Beanspruchungen einer Windschutzscheibe zu widerstehen, können ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen und dazu führen, dass eine sachgerechte Reparatur zu lange hinausgezögert wird. Sie sollten keine Klebstoffe auf oder in Rissen anwenden. Auch das Abkleben eines Risses mit Klebeband wird seine Ausdehnung nicht verhindern. Es wird jedoch dafür sorgen, dass kein Schmutz und kein Wasser in den Riss eindringen und so eine spätere erfolgreiche Reparatur erleichtern. Zwar gibt es verschiedene Methoden, die Ausdehnung eines Risses zu verhindern. Man sollte sich jedoch auf keine davon für längere Zeit verlassen. In jedem Fall sollte die Reparatur baldmöglichst ausgeführt werden. Lesen Sie hier einiges mehr, was Sie tun oder besser unterlassen sollten, um die Ausdehnung von Rissen zu verhindern.
Lässt sich ein Riss reparieren?
Normalerweise geht man davon aus, dass ein Riss, mit weniger als 5 cm Länge repariert werden kann. Größere Beschädigungen erfordern dagegen meist den Austausch der gesamten Scheibe. Eine weitere Regel besagt, dass sich Risse, die im Innern nicht unwesentlich verschmutzt sind, kaum reparieren lassen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, einen Riss mit durchsichtigem, rückstandsfrei wieder ablösbarem Klebeband abzukleben, bis das Fahrzeug von einem Fachmann repariert werden kann. Es ist wichtig, dass sich das verwendete Klebeband rückstandsfrei wieder ablösen lässt, da andere Klebebänder Klebstoffreste im Riss zurücklassen könnten. Dadurch würde eine Reparatur erschwert. In einigen Fällen kann ein Mechaniker absehen, dass die Reparatur kein befriedigendes Ergebnis erzielen wird. Er wird in solchen Fällen den Austausch der Windschutzscheibe empfehlen, um sicherzustellen, dass der Kunde nur mit einer einwandfrei durchsichtigen und sicheren Scheibe fährt.
Betroffene Fahrer sollten außerdem ihr Fahrzeug nicht waschen, bevor die Windschutzscheibe repariert wurde. Bei der Wäsche könnte Wasser in den Riss eindringen, wodurch die Reparatur zeitaufwändiger wird oder der Riss sogar schlimmer werden könnte. Ebenso können extreme Umweltbedingungen den Schaden verschlimmern. Es empfiehlt sich daher, extreme Hitze im Sommer und tiefe Kälte im Winter zu vermeiden. Und eines ist klar: Je eher die Reparatur erfolgt, umso besser wird das Ergebnis werden.
Bedenken sollten Sie auch, dass nicht in jedem Fall aller Schmutz aus dem Riss entfernt werden kann, insbesondere dann, wenn Sie einige Wochen oder länger abgewartet haben, bevor Sie eine Werkstatt aufsuchen. In solchen Fällen wird die Reparatur nicht immer ein perfektes Ergebnis erzielen. Geringe Verschmutzungen, die sich nicht aus dem Riss entfernen lassen, werden im Reparaturharz eingebettet und bleiben auch nach der Reparatur sichtbar.
Die folgenden Risstypen lassen sich nicht reparieren:
- Risse, die länger sind als 5 cm
- Risse an den Rändern, die sich zu mehr als einem Scheibenrand hin ausdehnen
- Risse im direkten Sichtfeld des Fahrers
- Risse, die sich aufgrund von Verschmutzungen nicht ausreichend mit Harz füllen lassen
Die Reparatur von Rissen in der Windschutzscheibe
Der Reparaturvorgang unterscheidet sich bei Rissen in der Windschutzscheibe nicht wesentlich von der Reparatur von Abplatzungen. Der Mechaniker wird den Riss inspizieren und dann mit einem Staubsauger so viel Wasser und Schmutz wie möglich aus dem Reparaturfeld entfernen. Dann wird der Riss mit Harz gefüllt, das unter ultraviolettem Licht aushärtet. Überschüssiges Harz wird dann entfernt, so dass die Windschutzscheibe wieder eine gleichmäßige Oberfläche erhält. Das Harz härtet klar aus und passt sich dem Glas an, so dass der Kunde eine wieder voll funktionsfähige Windschutzscheibe erhält.
Reparaturkosten einer Windschutzscheibe: Risse
Der gesamte Prozess für die Reparatur eines Risses in der Windschutzscheibe dauert etwa 30 Minuten. In der Regel kostet eine Reparatur etwa 99,00 €. In vielen Fällen übernehmen jedoch Teil- oder Vollkaskoversicherungen diese Kosten für ihre Kunden. Andere müssen möglicherweise einen Selbstbehalt oder gar die gesamten Kosten selbst tragen. Einige Kunden müssen die Reparaturkosten auch zunächst vorschiessen und können sie sich dann von ihrer Versicherung ersetzen lassen.
Die meisten Reparaturbetriebe wickeln Schäden direkt mit Versicherungen ab, was den gesamten Prozess für den Kunden schnell und einfach gestaltet. Kunden sollten sich allerdings vorab über die Rechtslage und ihre Rechte informieren, so dass sie eine Reparatur am Ende nicht mehr kostet, als sie sollte.
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